CAPERNAUM - STADT DER HOFFNUNG

Weder Zain selbst noch seine Eltern wissen, wie alt er ist. Wahrscheinlich 12, aber da er nie offiziell im Libanon registriert wurde, kann es niemand nachvollziehen. Und: er verklagt seine Eltern – weil sie ihn auf die Welt gebracht haben.In Rückblenden wird erzählt, wie es zu der Anklage kam: Zain wächst mit seinen unzähligen Geschwistern – wie viele es sind, erfährt man nicht - lebt in einem Slum und kann nicht zur Schule gehen, weil er für den Vermieter arbeiten muss. Um nicht aus der Wohnung zu fliegen, verheiraten die Eltern Zains 11-jährige Schwester mit dem Vermieter. Seiner engsten Vertrauten beraubt, bricht Zain aus dieser prekären Situation aus und läuft davon. Er trifft Rahil, eine äthiopische Arbeiterin, die keinen legalen Aufenthaltsstatus im Libanon hat und, deren deren einjährigen Sohn Yonas.Die drei werden zu einer kleinen Gemeinschaft  irgendwo unterhalb des Existenzminimums, in dem es Eiswürfel mit Zucker zu essen gibt.  Capernaum erzählt eine Geschichte, über die Systematik hinter der Ausbeutung und der Armut. So kann es sich Zains Mutter nicht leisten, das Kind offiziell anzumelden. Zain hat damit keinen Nachweis, dass er existiert, ein Fakt, der ihm quasi von Geburt an alle weiteren Möglichkeiten verweigert. Keine Schule, keine Hilfe, keine Ausbildung, keine Rechte. Der Junge hat nichts außer seinem eigenen Wissen. Er ist ein Kind, das durch die Umstände viel zu früh erwachsen werden musste. Obwohl er klein, dünn, großäugig und zuckersüß ist, flucht der Junge wie ein Matrose und weiß genau, wie er sich durchsetzt. Als Rahil festgenommen wird und er mit dem Kleinkind allein zurückbleibt, schlägt er sich mit einer unglaublichen Straßenweisheit durch und schafft es, aus nichts irgendwie ein bisschen Geld zu machen und das Baby und sich halbwegs über Wasser zu halten.Die Kinderdarsteller sind großartig und trotz der schweren Thematik absolut sehenswert – ein Muss in diesem Kinowinter!
START
REGIE
DREHBUCH
DARSTELLER

KAMERA
MUSIK
LÄNGE
17.01.2019
Nadine Labaki
Nadine Labaki, Jihad Hojeily
Zain Al Rafeea,
Yordanos Shiferaw u.a.
Christopher Aoun
Khaled Mouzanar
120 min
Bei uns in D und OmU
Daniela Bergauer & Michael Hehl GbR
Liliom Kino Restaurant Bar
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